Wochenende 18.-19.2.2017

IHR LIEBEN  DAHEIM !

Wir mussten aufgrund der politischen Situation Mindanao verlassen. Ich bin seit gestern auf der Insel Bohol mit Nhomsai bei einer philippinischen Familie untergebracht. Dort bleibe ich bis Montag und dann geht es für 3 Tage nach Singapur.

Cagayan war noch sicher, aber der deutsche Botschafter hat entschieden, dass alle Deutschen raus sollen. Ich bin hier sicher  Also keine Sorge. Nur kein Netz. Erst wieder besser in Singapur.

Wie ihr seht, geht es uns hier gut. Jetzt müssen wir halt Ferien machen. 😄
Nun liegt das Wochenende schon wieder hinter mir und ich habe so viel zu erzählen.

Wir wohnten bei einer philippinischen Familie,  deren Cousine ich aus Eppelheim kenne. Sie bot mir an, bei ihren Verwandten auf Bohol zu übernachten.  Welch eine Gastfreundschaft  wir erfuhren!  Nicht nur, dass das Steinhaus für philippinische Verhältnisse sehr luxuriös ist, aber auch die Warmherzigkeit, die wir erfahren durften. Wir dachten erst, dass wir in dr Nähe essen gehen könne,  aber da gibt es ausser Sari Sari stores und Karaoke nix. Wir haben dann für alle eingekauft und die 20 jährige Tochter Jenrose hat gekocht. Sie lernte schon mit 7 Jahren von ihrer Mutter kochen, waschen, reinigen. Dann kamen die 2 kleinen Geschwister Elvijoy und Jared. Diese hat sie quasi mit aufgezogen.  Jetzt geht sie ins College auf Bohol und will Touristenführerin werden. Mit uns hat sie mit Bravour ihre erste Feuerprobe bestanden! Demnächst hat sie einen ersten Job mit Kreuzfahrtschiffen für 1 Monat.

Jenrose kocht eggplant omili

Ihr älterer Bruder lernt Matrose und ist gerade auf See. Der Vater baute das Haus, repariert alles und versorgt  2 Schweine, 1 Kuh mit 3 Tage altem Kälbchen, etliche Hühner mit Küken und Hähnen und 4 Hunden, sowie den Garten. Ab und zu hat er noch einen Job als Driver eines Motorellas. Die Mutter arbeitet im Haus, Garten und Tiere. Ohne Unterstützung aus Deutschland würde es so nicht funktionieren und die Tochter könnte nicht studieren.

Nun aber zu unserem sightseeing,  am Samstag sind wir erst noch mal nach Tagbilaran, Ticket umbuchen,  Augentropfen kaufen, denn ich habe mir eine Konjunktivitis eingefangen. Wird langsam besser.

https://youtu.be/IbEqvGwyg18


Dann fuhren wir im Minitruck nach Pizza Hut stop zu den Koboldmakis, s. Unten. Sind am Aussterben und eine Primatenart, so groß wie Meerschweinchen.  Sie können ihren Kopf um 180 Grad drehen, sind nachtaktiv und werden dort in einem wenig touristischen Sanctuary geschützt.  Man trifft sie nur in den Wäldern auf den Philippinen,  speziell Bohol, und wenigen anderen südostasiatischen Ländern. Also wirklich ganz etwas besonderes!

Koboldmakis auf Bohol

 

 

Albino python Johann mit Nhomsai

Schlangenvideo

 https://youtu.be/2ulL2CX7waE

Koboldmaki in seinem Nest

Sie sind sehr scheu, deshalb alle Aufnahmen ohne Blitz und wir haben sie nicht erschreckt. Streß jeglicher Art vertreibt sie aus ihrem Gebiet. Ein Neugeborenes ist daumengross und bleibt 6 Monate bei der Mutter,  dann zieht es es aus dem Nest.
Danach ging es zu einer Pythonfarm. In der Nähe von Albur wurde vor vielen Jahren eine große Python gefunden,  diese ist zwar gestorben, aber jetzt gibt es „Prony“, die für die Touristen gut gesättigt im Käfig liegt. Man kann sie anfassen, ich habe ds nur kurz gemacht, da ich nicht sicher war, ob sie auf Deutsche steht und die 5 Hühner sie sättigten!

Die gelbe Schlange war Johann, lag auf einer anderen und züngelte Richtung Nhomsai.

Nachmittags haben wir noch mit Jared und Jenrose am nahen  Strand gebadet, waren dort fast alleine.

Jenrose hat uns Eggplant Omelett (Omili) gezeigt, wir haben jetzt einen philippinischen Kochkurs bekommen:):):)

Mangoshake

Sonntags brachte uns Toto ein anderes Auto, eine kleine Limousine,  in der wir alle Platz hatten und vor Regen geschützt waren. Er konnte es für 1 Tag tauschen – vielen Dank. So fuhren wir zu sechst, die Kinder natürlich ohne Kindersitze zu den Chocolate Hills. Schon seit Jahren wollte ich dorthin,  nun hat mich das Schicksal doch noch dorthin gebracht.  Es war einzigartig : es gibt über 1500 dieser ehemaligen Vulkane, die wie runde Pyramiden aussehen. Meist sind sie nicht bewaldet und dann wächst auf ihnen Gras odr kleine Sträucher. Wenn es viel geregnet hat, sind sie dann eher bräunlich,  deshalb der Name. Sie sind über 50 qkm verteilt und eine absolute Attraktion. Wir haben unzählige Fotos geschossen,  immer wieder tauchten sie in einem anderen Licht auf.  Leider regnete es mal zwischendurch, aber es kam auch mal die Sonne heraus und so wurden die Hills in ein grün goldenes Licht getaucht. WAHNSINN! 🌄🌂☔

https://youtu.be/2gZ3MeiQEWA

Das war für mich das must see Highlight!

Wir stoppten noch in einem Schmetterlingspark, es gibt unzählige Arten dort, die frei fliegen in einer großen Voliere mit vielen Pflanzenarten. Ein Foto mit Caterpillar für Michele!

Caterpillar

Ich hab Flügel

Und kann fliegen

Eine Fotomontage haben sie sich dort als Touristenattraktion überlegt, toll, diese Fotos allein schon waren es wert.
Wir haben noch Mangoeis gegessen und haben uns dann den man made Mahagoniwald angesehen. Riesige Mahagonibäume, die sind geschützt und werden nicht abgeholzt.  Unsere Familie hat Küchenschränke aus Mahagoni,  unvorstellbar bei uns.

Eine weitere sehr touristische Attraktion wartete auf uns: die floating Restaurants auf dem Loboc River. Das sind große flache Boote , die von einem kleinen hinten angetrieben werden und darauf befindet sich ein Restaurant mit Tischen. Wir hatten einen Tisch für uns , fertig gedeckt , in der Mitte ein Büfett, wo man sich mit philippinischen Köstlichkeiten versorgen konnte. U.a. halbe Krebse, die man bei uns schon suchen muss. Diese würden allein schon soviel kosten, wie der Preis pro Person mit all you can eat. Die Gäste stürzten sich als allererstes auf das Büfett als gäbe es nix mehr. Eistee gab es dazu. Wir legten langsam ab und es ging flussaufwärts. Dabei ließen wir uns das Essen schmecken,  z. B. fritiiertes Huhn, Krebse, philippinischer Salat mit Algen, pancit canton (Reisnudeln), Reis natürlich,  kleine Schweineschnitzel am Spieß gegrillt,  Suppe, zum Nachtisch Obst, Kokosnuss und anderes. Es war voll lecker!

https://youtu.be/q28vfXrzlHM

Auf dem floating Restaurant

https://youtu.be/qo_qvou8ujQ

Ungefähr in der Hälfte machten wir an einem anderen Floss am Ufer Halt und da tanzte, sang und musizierte eine dörfliche Volkstanzgruppe. Die Musik war erinnerte eher an Hawaii, aber sie sei von den Dorfbewohnern komponiert, einstudiert und vorgeführt. Es wurde hauptsächlich Ukulele gespielt.  Sie schwangen dann am Boden Stöcke hin und her und sie mussten aufpassen, dass sieim Takt tanzten und die Stöcke sie nicht trafen. Auch Touristen sollten mitmachen,  da passten sie besser auf. Ich habe Jenrose gesagt, ich würde mittanzen, wenn sie auch mitmacht. Aber sie wollte nicht.

Am Wasserfall war Wendepunkt, dann ging es wieder langsam zurück.  Eine sehr schöne Attraktion, wenn auch sehr touristisch. Es hat allen Spaß gemacht und unsere Familie konnte sich so richtig satt essen ohne zu kochen!

Wir sahen uns noch eine Hängebrücke aus Bambus an, die wackelte ganz ordentlich.

2013 gab es ein sehr großes Erdbeben,  Stärke 7. Etliche Kirchen, auch die in Loboc wurden völlig zerstört. Eine neue größere steht gleich nebenan. Zum Glück war es ein Samstag, 8h morgens. Jenrose hatte mir erzählt, was sie mit ihrer Familie erlebte: da dieSchulen geschlossen waren, ebenso offizielle Gebäude gab es weniger Verletzte und Tote. Jenrose Familie floh auf den oberhalb gelegenen Friedhof und dort harrte das ganze Baranguay aus. Der Bürgermeister versorgte seine Leute mit Essen. Nachmittags gingen sie wohl mal kurz ins Haus, aber sie haben in der Nähe im Freien geschlafen, schon allein wegen der Nachbeben. Ihr Haus hatte zum Glück keine Schäden, aber bei einem Nachbarn ist eine ganze Wand eingestürzt,  die Familie kam ohne weitere Schäden davon.

Vom Erdbeben 2013 zerstörte Kirche in Loboc

Strand in Panglao

Vor Bohol liegt eine Insel, die durch 2 Brücken mit Bohol verbunden ist, Panglao. Dort gibt es bekannte weiße Sandstrände, wir hatten noch ein bisschen Zeit bis zum Sonnenuntergang,  so fuhren wir auch dorthin. Unglaublich,  viele Touristen,  man könnte sich vorstellen, in der Türkei oder in Thailand zu sein. Buden am Strand, der zwar schmal ist, aber weiß und fein, phantastisch.  Viele Touristen, aber auch Familien,  die eine Tag am Strand verbringen.  Wir badeten,  schwammen und hatten Spaß mit den Kindern.  Ich hatte für Elviejoy einen Schwimmring und für Jared eine Taucherbrille. Die Sicht unter Wasser war nicht so gut, aber das machte nichts aus. In der Ferne sah man die Silhouette der Berge von Mindanao.  Ich dachte an die Menschen dort,  die mir so sehr ans Herz gewachsen sind und die alle zurück bleiben müssen in einer gänzlich ungewissen Zukunft.  Sie tun mir so leid!

Toto ist mit uns extra noch zu einem Markt gefahren, dort haben wir Mangos, reife für später und unreife für Deutschland gekauft.  Sie sind die besten!

Zu Hause haben wir Mangoshake gemacht und Frühlingsrollen. Ich kenne zwar jetzt die Zutaten, aber beim rollen der lumpai stellte ich mich doch sehr ungeschickt an. Toto machte dann auch eine auf Anhieb richtig und meinte, es sei doch gar nicht schwierig!  Er ist eben ein Naturtalent! Das Abendessen war äußerst lecker, wir Deutsche lieben Frühlingsrollen.

Jenrose, Nhomsai und ich gingen noch an die Hauptstraße zu einem Internet Cafe mit Karaoke, dort haben wir uns alle im singen versucht.  Jenrose war mit Abstand die Beste, aber Nhomsai war auch sehr gut, bravo für das erste Mal!

https://youtu.be/-sgncltHDmA

https://youtu.be/ZFTOUvdEztY

Leider konnte ich nicht mehr wach bleiben, bis Gina kam, die Frau von Toto, ich war einfach zu müde!

Einschlafen mit dem Geräusch von Grillen ist sehr beruhigend!